Montag, 12. Mai 2025

Tauchen Sie ein in die Welt der Logistik

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Europa ist ein Kontinent des Handels. Ob Rohstoffe, Konsumgüter oder Industriewaren – ein Grossteil des Warenverkehrs wird über die See- und Binnenhäfen abgewickelt. Diese Häfen sind nicht nur Tore zur Welt, sondern auch zentrale Knotenpunkte im europäischen Logistiknetz. Sie verbinden Länder, Regionen und Märkte miteinander – effizient, multimodal und rund um die Uhr.

Bild: Port of Switzerland, Basel

Rotterdam – Europas grösster Hafen

Der Hafen von Rotterdam in den Niederlanden ist mit Abstand der grösste Seehafen Europas. Mit über 400 Millionen Tonnen Güterumschlag pro Jahr dient er als zentrales Drehkreuz für den Warenverkehr, insbesondere mit Asien. Seine moderne Infrastruktur, automatisierte Containerterminals und der direkte Anschluss an das europäische Schienennetz machen ihn zu einem Paradebeispiel effizienter Hafenlogistik.

Auch die Häfen von Antwerpen und Hamburg spielen eine bedeutende Rolle. Antwerpen punktet mit einem der grössten Chemiecluster Europas, Hamburg wiederum gilt als Deutschlands Tor zur Welt – vor allem für den Containerverkehr. Beide Häfen setzen verstärkt auf Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit, etwa durch KI-gestützte Verkehrssteuerung oder alternative Energieversorgung.

Spezialisierte Häfen wie Bremerhaven und Genua runden das Bild ab. Bremerhaven zählt zu den weltweit führenden Autoverladehäfen, während Genua eine wichtige Verbindung zwischen Norditalien und globalen Märkten darstellt. Neue Bahnverbindungen und der Ausbau intermodaler Transportlösungen stärken ihre Position als leistungsfähige Umschlagzentren.

Rheinhafen Basel – das logistische Tor zur Schweiz

Ein oft unterschätzter, aber äusserst bedeutender Standort ist der Rheinhafen Basel – der grösste Binnenhafen der Schweiz und der südlichste Punkt, den Frachtschiffe auf dem Rhein erreichen können. Mit den Hafenarealen Basel-Kleinhüningen, Birsfelden und Muttenz wickelt er jährlich mehrere Millionen Tonnen Güter ab. Der Hafen ist ein Paradebeispiel für trimodale Logistik mit direkter Anbindung an Schiene, Strasse und Wasserweg. Besonders für Massengüter wie Mineralölprodukte, Metalle oder Baustoffe ist der Rheinhafen unverzichtbar.

Die Zukunft des Hafens ist eng mit dem Projekt Gateway Basel Nord verbunden. Geplant ist ein neues, trimodales Terminal mit dem Hafenbecken 3, das vor allem den Containerverkehr deutlich effizienter und nachhaltiger machen soll. Heute werden über 90 % der Container per Lkw weitertransportiert – in Zukunft soll die Bahn mindestens die Hälfte übernehmen. Das würde jährlich über 100.000 Lkw-Fahrten einsparen. Gleichzeitig werden ökologische Ausgleichsmassnahmen realisiert, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu sichern.

Ein weiterer Baustein ist die Verlegung der Hafenbahn ins Hafenkerngebiet Kleinhüningen. Damit werden grosse innerstädtische Flächen am Klybeck- und Westquai frei für neue Wohn- und Arbeitsquartiere. Auch ein Park entlang des Altrheins ist geplant. Gleichzeitig entsteht eine leistungsfähigere und platzsparendere Bahninfrastruktur, die mit rund 275 Millionen Franken Investitionsvolumen ein starkes Signal für die Zukunft des Güterverkehrs setzt.

Auch in puncto Energieversorgung geht der Rheinhafen Basel neue Wege. Ein innovatives Konzept setzt auf Photovoltaikanlagen und intelligente Stromnutzung. Der erzeugte Strom soll möglichst direkt vor Ort genutzt werden – für Beleuchtung, Lagerhallen, Kräne oder Kühlcontainer. Erste Anlagen sind bereits in Betrieb, weitere folgen. Ziel ist eine nachhaltige, stabile und kosteneffiziente Energieversorgung.

Technisch wird der Hafen ebenfalls modernisiert. So wird etwa eine Bahnbrücke angehoben, um grösseren Binnenschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Weitere Massnahmen verbessern die Gleisführung, reduzieren Steigungen und erhöhen die Effizienz der Hafenbahn.

Häfen als Rückgrat Europas

Nicht nur in Basel, auch in vielen anderen europäischen Häfen zeigt sich: Die Zukunft der Logistik ist digital, vernetzt und nachhaltig. Ob durch automatisierte Umschlagprozesse, digitale Frachtpapiere oder KI-basierte Transportplanung – smarte Lösungen machen die Logistikketten schneller und flexibler. Gleichzeitig müssen die Häfen Antworten auf den Klimawandel liefern. Als zentrale Knotenpunkte im Verkehrssystem tragen sie massgeblich dazu bei, den Güterverkehr auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie Bahn und Schiff zu verlagern.

Europas Häfen sind mehr als logistische Drehscheiben – sie sind Innovationsmotoren, urbane Gestaltungsräume und Schlüsselfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg. Der Rheinhafen Basel zeigt dabei beispielhaft, wie ökonomische Effizienz, ökologische Verantwortung und städtebauliche Entwicklung Hand in Hand gehen können.

Redaktion log-net

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