Schweizer Online-Konsum wächst 2024 um 3.5 Prozent – Marktplätze als grösste Gewinner

Kernaussagen der Studie

Der Onlinehandel in der Schweiz erreicht 2024 ein Volumen von 14.9 Milliarden CHF (Vorjahr: 14.4 Milliarden CHF).
Der Onlinekonsum steigt im Vergleich zu 2023 um +3.5 Prozent oder 0.5 Milliarden CHF.
Einkäufe auf .ch-Domains wuchsen um +1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Grösster Gewinner: Digitec Galaxus mit einem Wachstum von +18 Prozent.
Grösster Verlierer: Der Fashion-Bereich verzeichnet erneut einen Rückgang von 7 Prozent.
Der Einkauf im Ausland steigt um +18 Prozent, Haupttreiber sind Kleinpakete aus Asien.

Entwicklung des Schweizer Onlinehandels

Trotz des allgemeinen Wachstums ist der Inlandumsatz (Käufe bei Schweizer Anbietern) mit einem Anstieg von nur 1 Prozent auf 12.3 Milliarden CHF vergleichsweise schwach. Gleichzeitig wächst der Auslandsumsatz deutlich stärker um 18 Prozent, was vor allem durch Kleinpakete aus Asien getrieben wird. Dies hat Auswirkungen auf den Schweizer Modehandel, insbesondere den Fast-Fashion-Bereich.

Warenkorb: Was und wo wird gekauft?

Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz Waren für 14.9 Milliarden CHF von Privatpersonen online bestellt:

12.3 Milliarden CHF direkt bei Schweizer Händlern (inkl. MWST).
2.6 Milliarden CHF bei ausländischen Händlern.

Marktanteile nach Branchen

Heimelektronik bleibt mit 24 Prozent Marktanteil der stärkste Sektor.
Fashion folgt mit 16 Prozent, trotz Rückgängen.
Home & Living kommt auf 14 Prozent.
Food (11 Prozent) wächst vor allem im Wein- und Getränkehandel stark.
Andere Kategorien wie Sport, Bücher/Medien und Health & Beauty bleiben unter 10 Prozent.

Gewinner- und Verliererbranchen 2024

Gewinner: Der Food-Sektor wächst um +6 Prozent.
Stabile Branchen: Heimelektronik kann sich nach einem schwachen Jahr 2023 knapp im Plus halten.
Verlierer: Fashion und Universalversender mit hohem Modeanteil verlieren erneut 6 bis 7 Prozent.
Marktplätze und Online-Portale bleiben die grossen Gewinner des Jahres.

Auslandeinkäufe auf Rekordniveau

Der Onlinekauf im Ausland erreicht mit 2.6 Milliarden CHF einen neuen Höchststand, ein Wachstum von +18 Prozent (nach +10 Prozent in 2023). Treiber sind die Kleinpakete aus Asien, die per Luftfracht nach Zürich und Genf gelangen. Diese Entwicklung stellt den Schweizer Handel vor Herausforderungen, insbesondere durch:

Verstösse gegen die Schweizer Preisbekanntgabeverordnung und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG).
Probleme mit der Produkthaftpflicht.
Fehlende Recyclinggebühren für Elektronikartikel.

Verändertes Kaufverhalten: Multikanal wird zur Norm

Die Studie zeigt, dass Konsumentinnen und Konsumenten verstärkt hybride Einkaufsweisen bevorzugen. Multikanal-Strategien setzen sich in fast allen Branchen durch, mit Ausnahme von Brillen mit Sehkorrektur. Online- und stationärer Handel verschmelzen zunehmend zu einem einheitlichen Einkaufserlebnis.

Ausblick 2025: Weiteres Wachstum erwartet

Die Studienautoren prognostizieren für 2025 ein weiteres Wachstum von 4 bis 7 Prozent, begünstigt durch eine verbesserte Konsumentenstimmung. Marktplätze und Portale werden ihre Stellung weiter ausbauen, könnten jedoch mehr Konkurrenz aus dem Ausland erhalten. Der Detailhandel muss sich weiter an die steigenden Multikanal-Anforderungen anpassen, während Social Commerce besonders für die Generation Z an Bedeutung gewinnt.

-> Medienmitteilung und Grafiken

Weitere Informationen:

Bernhard Egger, HANDELSVERBAND.swiss, T +41 58 310 07 17, info@handelsverband.swiss
Verona Klug, NIQ/GfK, T +41 41 632 9115, verona.klug@nielseniq.com
Medienstelle Schweizerische Post, T +41 58 341 00 00, presse@post.ch

Redaktion log-net.ch